Häufige Fragen & Antworten

Behandlung • Therapieverlauf

Ich kenne Eurythmietherapie/Heileurythmie nicht. Gibt es die Möglichkeit einer Probestunde?

Ja, rufen Sie gerne an. Je nach Ihren Bedürfnissen lernen wir uns bei einem Gespräch kennen und Sie erfahren anhand einfacher Übungen worum es geht. Die Probestunde kostet zunächst nur den halben Tarif. Erst wenn Sie sich zur Therapie entschliessen und Ihre Versicherung die Sitzungen wiedererstattet, wird die Stunde verrechnet.

Wie verläuft eine Therapiestunde?

Die erste Therapieeinheit der Bewegungstherapie ist etwas gesprächsbetont um Beschwerden und Therapieziel genau ins Auge zu fassen und sich kennenzulernen. Bei anschliessenden Sitzungen folgt auf einen kurzen Austausch zur gegenwärtigen Situation die eigentliche Bewegungsarbeit. Sie lernen dabei im Dialog mit dem Therapeuten die spezifischen Bewegungen kennen.

Dies geschieht meist im Gehen oder Stehen, wenn nötig auch sitzend und in schweren Fällen liegend. Dabei kommt es vor allem auf die Qualität der Bewegungen an. Normalerweise bedürfen diese keines Kraftaufwands oder körperlicher Anstrengung. Vielmehr gefragt sind Aufmerksamkeit und Bewegungsgefühl, welche mit den Übungen wachsen. Zum Abschluss jeder Therapieeinheit gibt es eine Ruhepause, die Nachruhe.

Bei der Nachruhe können Sie – wie bei den anderen angebotenen Therapieformen – liegen oder sitzen.

Was geschieht während der Nachruhe?

Die Nachruhe-Zeit ist ein entscheidender Bestandteil der Therapie. Neue Bewegungsmuster und -qualitäten werden dabei in den Organismus integriert, was Zeit und Ruhe braucht. Die Dauer richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und der Intensität der Behandlung.

Wie lange dauert die Therapie?

Das lässt sich nicht pauschal für die unterschiedlichsten Krankheitsbilder beantworten. Erste Effekte treten häufig recht bald auf, was sehr motivierend ist. Ob die Therapie anschlägt oder angepasst werden sollte zeigt sich häufig nach drei bis vier Einheiten. Für gewöhnlich werden 9 bis 12 Sitzungen in einem wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus durchgeführt.

Viel hängt auch davon ab, wieviel Eigenarbeit im Sinne von Übungszeit der Betroffene in seine Heilung investieren kann. Chronische Krankheiten bedürfen eines langen Atems – nach einigen Wochen kann eine Therapiepause fruchtbar sein, um zu einem späteren Zeitpunkt fortzufahren.

Bei welchen Erkrankungen und Indikationen hat sich Eurythmie bewährt?

Eurythmietherapie findet ihre Anwendung bei allen Stoffwechsel -, neurologischen, Autoimmun-und Herz-Kreislauferkrankungen, psychischen oder psychosomatischen Fragestellungen, Themen der Frauenheilkunde (auch Geburtsvorbereitung und Rückbildung) sowie Erkrankungen des Bewegungsapparats. Kindliche (Entwicklungs-) Störungen gehören ebenso zu den Indikationen wie Tumorerkrankungen. Ein weiteres Feld ist die Behandlung in der Geriatrie und die palliativmedizinische Betreuung.

Liste der Beschwerden bei denen Heileurythmie erfolgreich angewandt wurde:

AD(H)S, Ängste, Allergien, Anorexie, Apoplexie (Schlaganfall, (Ge-)Hirnschlag), Arthrose, Asthma, Augenerkrankungen, Bettnässen, Bulimie, Borderline, Burn-out, Chronisches Fatigue Syndrom, Cerebrale Störungen, Colitis, Demenz, Depression, Diabetes Mellitus, Entwicklungsstörungen, Epilepsie, Fibromyalgien, Hauterkrankungen, Heuschnupfen, Herzerkrankungen, Hormonelle Störungen, Kopfschmerz, Koordinationsstörungen, Kreislaufstörungen, Lähmungen, Migräne, Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Morbus Parkinson, Nervenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Neurodermitis, Obstipation, Polyneuropathie, Psoriasis, PTBS, Rheuma, Rückenschmerzen – und erkrankungen, Schlafstörungen, Schulverweigerung, Stressprophylaxe, Tumorerkrankungen, Tinnitus, Zyklusstörungen, funktionelle Verdauungsbeschwerden, Wechseljahrsbeschwerden.

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Wie sieht Ihr Schutzkonzept aus?

Es liegt in der Natur unserer Arbeit, die Gesundheit unserer Klienten zu schützen und zu fördern. Vor allen Schutzmassnahmen ist Eurythmietherapie eine Behandlungsmethode welche auf Abstand ausgeführt wird. In erster Linie erlernen Sie Bewegungen durch Beschreibung und Nachahmung. Distanzen von über 1.5 Metern sind seit jeher die Regel.

Selbstveständlich halten wir uns an die empfohlenen Hygienemassnahmen (Niesen und Husten in die Ellenbeuge, Händereinigung und Desinfektion, Gebrauch von Masken wie empfohlen). Klienten mit Atemswegssymptomen dürfen die Praxis daher zurzeit leider nicht betreten. Das BAG macht hierzu allerdings differenzierte Angaben, bitte besprechen Sie sich rechtzeitig mit Ihren Therapeuten.

Bringen Sie bitte immer eine Schutzmaske mit, die in manchen Situationen notwendig ist.

Auf die individuelle Anfrage der Praxis empfahl das BAG wissenschaftliche Dokumente, auf denen unser Schutzkonzept basiert. Gerne tauschen wir uns drüber aus und senden diese zu.

Wie kann ich mich am Besten schützen?

Zusätzlich zu den üblichen, vermeidenden Schutzmassnahmen ist entscheidend, wie Sie sich auf Begegnungen mit Krankheitserregern vorbereiten.

Am Besten beginnen Sie unmittelbar mit dem Ausbau eines möglichst intakten, wiederstandsfähigen Immunsystems. Arbeiten Sie aktiv am Erhalt oder Aufbau einer stabilen Gesundheit. Nehmen Sie Kontakt mit ihrem Arzt oder Therapeuten auf um ein Aufbauprogramm zusammenzustellen. Die folgenden sieben Vorschläge orientieren sich an zeitgenössischer wissenschaftlicher Literatur (z. B. „Resilienz“, Prof. Dr. med. Hasler, Fribourg). Prüfen Sie die einzelnen Punkte kritisch im Selbstversuch:

  1. Stärken Sie Ihr Immunsystem mit guter, abwechslungsreicher und massvoller Ernährung.
  2. Sorgen Sie für eine gehörige, eher übermässige Menge an Schlaf.
  3. Bewegen Sie sich ausgiebig an der frischen Luft und achten Sie dabei besonders auf Sinneseindrücke.
  4. Pflegen Sie reale soziale Kontakte. Es ist erwiesen, dass dies das Abwehrsystem stärkt.
  5. Begrenzen Sie Ihre Screentime und den Input virtueller Information auf das notwendige Minimum.
  6. Bleiben Sie Herr ihres Gefühlslebens und ordnen Sie es regelmässig.
  7. Priorisieren Sie regelmässig Ihre Lebensinhalte: Sortieren Sie negative Wirkungen aus, pflegen Sie Essentielles.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass mehrere der o.g. Punkte bei Ihnen aus dem Ruder laufen, sollten Sie ebenfalls einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen der Sie individuell berät.

Qualitätssicherung • Abrechnung • Erstattung

Wie ist die Qualität gewährleistet?

Die Ausbildung zum Heileurythmisten ist ein anerkanntes Masterstudium, welches eine mehrjährige Bachelorausbildung voraussetzt. Nach der Ausbildung ist durch die Mitgliedschaft im Erfahrungsmedizinischen Register (EMR) gesichert, dass ein Therapeut strenge Qualitätskriterien erfüllt und sich weiterbildet.

Viele Krankenkassen vertrauen auf das EMR und erstatten bei entsprechender Zusatzversicherung die Behandlungen bei zertifizierten Therapeuten – auch ohne Verordnung. Verschiedene Kassen führen ein eigenes Zertifizierungssystem, es lohnt sich nachzufragen.

Was kostet eine Therapieeinheit?

Heileuryhmie wird über den Tarif 590 des EMR mit 144 Sfr pro 60 Minuten abgerechnet – ein Zeitraum, der sich bewährt hat. In bestimmten Fällen kann eine Therapieeinheit auch kürzer angesetzt werden. Beispielsweise wenn der Zustand des Klienten dies erfordert oder lediglich ein kurzer Blick auf die Ergebnisse der Eigenarbeit geworfen werden soll.

Wie erfolgt die Rechnungsstellung?

Sie erhalten eine Rechnung für eine oder mehrere Behandlungen. Den Betrag zahlen Sie bar oder per Überweisung an meine Praxis.
Im Fall einer Bezuschussung/Unterstützung durch Ihre Krankenkasse reichen Sie die Rechnung ggf. mit Rezept bei Ihrer Krankenkasse ein. Ihre Krankenkasse erstattet Ihnen daraufhin den Zuschuss auf Ihr Konto.

Kann ich Therapiekosten steuerlich geltend machen?

Sie können den Rechnungsbetrag oder Ihren Eigenanteil im Rahmen Ihres Lohnsteuerjahresausgleichs geltend machen, evtl. nur zusammen mit der Verordnung Ihres Arztes. Prüfen Sie, ob das in Ihrem Kanton zutrifft!

Mein Arzt kennt Heileurythmie/Eurythmietherapie nicht. Kann er dennoch ein Rezept ausstellen?

Ja. Jeder Arzt kann ein entsprechendes Rezept mit der Anzahl der Einheiten und der Diagnose ausstellen. In der Regel werden 10 bis 15 Einheiten verordnet. Es lohnt sich, den Umfang zuvor mit der Kasse abzustimmen.

Gern kann Ihr Arzt sich im Vorfeld bei der Praxis melden und sich informieren.

Medizinischer Hintergrund

Auf welcher medizinischen Grundlage werde ich behandelt?

Die Behandlung findet auf Basis einer naturwissenschaftlichen Medizin statt, die um naturheilkundliche und geisteswissenschaftliche Aspekte erweitert ist. Betrachtet wird der Mensch in seiner Gesamtheit von Physis, Vitalität, Seele und Geist, so dass ein Symptom nie isoliert behandelt wird, sondern immer unter Berücksichtigung aller Funktionsebenen. Die Methode steht im engen Zusammenhang mit der anthroposophischen Medizin.

Wie ist diese medizinische Arbeitsweise entstanden?

Die Anthroposophische Medizin wurde maßgeblich durch Rudolf Steiner und die Ärztin Ita Wegman entwickelt. Dabei wurde eng mit weiteren Medizinern und Pharmazeuten des jungen 20. Jahrhunderts zusammengearbeitet und die Naturwissenschaft Goethes einbezogen.

Seit 100 Jahren entwickelt sich diese Erweiterung der Medizin stetig fort und es entstehen differenzierte Behandlungsmethoden. Anthroposophische Heilmittel werden unter Einbezug der Lebensprozesse hergestellt und in Zusammenarbeit mit Ärzten gelegentlich sogar für bestimmte Patienten entwickelt. Einige haben in die hermömmliche Medizin Einzug gehalten wie z.B. Mistelpräparate bei Tumorerkrankungen.

Künstlerische Therapien stehen im Zentrum der Anthroposophischen Medizin: Malen, Plastizieren, Bildhauerei, Sprachgestaltung, Musik und Eurythmietherapie/Heileurythmie. Die letztere ist die einzige der anthroposphischen künstlerischen Therapien, die von Steiner selber angeregt wurde. Neben einem Kurs für Eurythmisten und Mediziner gab er Behandlungshinweise im klinisch-therapeutischen Institut in Arlesheim, das unter der Leitung von Ita Wegman stand.

Wie geschieht Heilung durch Heileurythmie?

Vereinfacht gesagt: Gesundheit ist ein labiles Gleichgewicht von verschiedensten Kräften und Prozessen. Eurythmische Bewegungen haben den gleichen Ursprung und bilden diese Prozesse ab. Ist das prozessuale Gleichgewicht des Organismus gestört oder sind gewisse Eigenschaften und Funktionen zu schwach, so entstehen Krankheiten.

Durch regelmässige Übung prägen sich die betreffenden Prozessgestalten einer eurythmischen Bewegungssequenz dem Organismus bis hinunter auf die zelluläre Ebene ein und ergänzen den Mangel. Das Gleichgewicht ist wieder hergestellt.

Damit ist auch ein wichtiger Punkt angesprochen: regelmässiges und intesives Ãœben ggf. auch ausserhalb der Therapieeinheiten intensiviert den Behandlungserfolg. Eurythmietherapie setzt auf die aus Selbstverantwortung mobilisierten Selbstheilungskräfte. Wirkliche Heilung kann man nicht machen – man kann jedoch alles dafür tun, dass sie sich einstellt.

Für Anmeldung und Fragen nutzen Sie bitte das Formular oder schreiben Sie ein mail mit Ihrer Telefonnummer.

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© 2024 Matthias Hink